Automatic reboots after Linux patches
Vor kurzen habe ich mich in einem Projekt um die Automatisierung von Linux Patches gekümmert. Nach einem Upgrade ist bekanntlich je nach Art der installierten Updates eventuell ein Restart von bestimmten Diensten oder sogar ein kompletter Reboot notwendig. Der Kunde wollte den Reboot nicht pauschalisieren und hatte dafür bereits eine Lösung parat. Folgenden Codeschnipsel habe ich vorgefunden.
#!/bin/bash LAST_KERNEL=$(rpm -q --last kernel | perl -pe 's/^kernel-(\S+).*/$1/' | head -1) CURRENT_KERNEL=$(uname -r) test $LAST_KERNEL = $CURRENT_KERNEL || echo REBOOT
Kurz gesagt wird einfach geprüft ob das laufende System dem zuletzt installierten Kernel entspricht. Das mag zwar funktionieren, lässt aber viele Aspekte außer Acht. Ein Reboot macht nicht nur beim Update des Kernels, sondern zum Beispiel auch bei der Aktualisierung von Core Libraries (wie etwa glibc) Sinn. Dazu kommen weitere Pakete, die dann schon einiges mehr an Logik im Update Script benötigen.
Zum Glück ist das ganze aber kein neues Thema und wurde schon oftmals von anderen Leuten gelöst. Sowohl für Enterprise Linux als auch für Debian basierte Systeme gibt es jeweils eine sehr schöne und einfache, fertige Lösung.
Enterprise Linux
Für EL basierte Systeme (CentOS, RedHat) heißt der nötige Befehl needs-restarting und wird über das Paket yum-utils (ohnehin auf jedem System sinnvoll) ausgeliefert.
-bash# needs-restarting -r || shutdown -r
Eine erweiterte Möglichkeit bietet auch das YUM Plugin „ps“.
-bash# yum ps Geladene Plugins: etckeeper, fastestmirror, ps pid proc CPU RSS State uptime Loading mirror speeds from cached hostfile * base: mirror.checkdomain.de * epel: mirror.wiuwiu.de * extras: mirror.checkdomain.de * updates: mirror.checkdomain.de kernel-3.10.0-862.6.3.el7.x86_64 0 <kernel> 0:00 0 B Running: *4 day(s) 8:55:06
Dieses Plugin bricht das ganze auch auf einzelne Dienste herunter. Sofern also kein Reboot sondern nur ein Neustart eines bestimmten Dienstes notwendig sein sollte kann man das hiermit ebenfalls auslesen.
Debian
Für Debian und Ubuntu heißt das nötige Tool reboot-notifier und sollte meiner Meinung nach ebenfalls auf jedem System installiert sein. Sofern ein Reboot benötigt wird wird durch einen APT Hook das File /var/run/reboot-required angelegt.
[ -f /var/run/reboot-required ] && shutdown -r
Eine erweiterte Möglichkeit bietet checkrestart aus dem Paket debian-goodies.
-bash# checkrestart Found 25 processes using old versions of upgraded files (16 distinct programs) (11 distinct packages) Of these, 10 seem to contain systemd service definitions or init scripts which can be used to restart them. The following packages seem to have definitions that could be used to restart their services: uuid-runtime: 1060 /usr/sbin/uuidd irqbalance: 1351 /usr/sbin/irqbalance accountsservice: 1382 /usr/lib/accountsservice/accounts-daemon rsyslog: 1408 /usr/sbin/rsyslogd policykit-1: 1515 /usr/lib/policykit-1/polkitd openssh-server: 2068 /usr/sbin/sshd puppet: 2546 /usr/bin/puppet nagios-nrpe-server: 4590 /usr/sbin/nrpe ntp: 4791 /usr/sbin/ntpd fail2ban: 5441 /usr/bin/fail2ban-server These are the systemd services: systemctl restart accounts-daemon.service systemctl restart polkit.service These are the initd scripts: service uuidd restart service irqbalance restart service rsyslog restart service ssh restart service puppet restart service nagios-nrpe-server restart service ntp restart service fail2ban restart These processes (1) do not seem to have an associated init script to restart them: qemu-system-x86: 597 /usr/bin/qemu-system-x86_64 6742 /usr/bin/qemu-system-x86_64 6822 /usr/bin/qemu-system-x86_64 6938 /usr/bin/qemu-system-x86_64 26613 /usr/bin/qemu-system-x86_64 26948 /usr/bin/qemu-system-x86_64 31880 /usr/bin/qemu-system-x86_64 32553 /usr/bin/qemu-system-x86_64 32632 /usr/bin/qemu-system-x86_64